In der Interviewreihe mit den Sponsorinnen vom Literaturcamp 2017 erreichen wir jetzt schon die Nummer 3. Heute haben wir Karina Elm von NetGalley eingeladen, die letztes Jahr auch persönlich vor Ort war. NetGalley ist eine Plattform für LeserInnen, BuchhändlerInnen, Verlage und AutorInnen. Professionelle LeserInnen können dort durch Rezensionsexemplare in Form von E-Books stöbern, sie häufig schon vor dem Erscheinungstag lesen und dort auch bewerten. NetGalley unterstützt uns schon seit dem ersten Literaturcamp, da wollen wir doch gern mal wissen, wie es Karina bei uns in Heidelberg gefallen hat.

Literaturcamp: Liebe Karina, herzlichen Dank, dass du dich unserer Fragen annimmst! NetGalley ist seit dem ersten Literaturcamp Heidelberg 2016 als Sponsor dabei und ihr werdet auch das kommende #litcamp18 unterstützen. Das freut uns natürlich ganz besonders. Was springt dir zuerst in den Kopf, wenn du ans Literaturcamp 2017 zurückdenkst?
Karina: Vom Literaturcamp 2017 ist mir vor allem die gute Stimmung im Gedächtnis geblieben. Es wird ernst zu verschiedenen Themen diskutiert und man begegnet sich auf Augenhöhe, aber der Spaß kommt absolut nicht zu kurz. Und dank der guten Organisation und der Tatsache, dass alle mal mit anpacken, ist der Ablauf sehr entspannt (das kam mir als Teilnehmerin jedenfalls so vor – vielleicht hat das Orga-Team da andere Erinnerungen ;) ). Toll fand ich auch, dass TeilnehmerInnen aus allen Bereichen der Buchwelt anwesend waren und so viele spannende Themen zusammenkamen.
Letztes Jahr hast du zusammen mit Jess und Stefan eine Session über Plattformen für LeserInnen im Internet gehalten. Auf den buchmesse:blogger sessions auf der Leipziger Buchmesse wird NetGalley Tipps&Tricks für die Zusammenarbeit mit den Verlagen geben. (Wer auf der LBM sein wird und Zeit und Lust hat: Sonntag, 18.03., 12 Uhr, keine zusätzlichen Kosten.) Wirst du das #litcamp18 denn auch wieder besuchen oder hast du sogar schon eine Idee für eine Session parat?
Karina: Ich habe mir den Termin schon fett im Kalender markiert! Die beiden ersten Literaturcamps waren inhaltlich sehr unterschiedlich, bzw. war eine deutliche Weiterentwicklung zu bemerken, auch die Teilnehmerzahl ist gestiegen, soweit ich weiß. Deshalb bin ich sehr gespannt, was uns 2018 erwartet! Eine Session habe ich aber aus genau diesem Grund noch nicht geplant. Ideen gibt es immer viele, aber was letztlich passt hängt von den TeilnehmerInnen ab. Die Session mit Jess und Stefan ist auch ganz ohne vorherige Planung zustande gekommen. Es ist toll, dass man beim Barcamp so spontan sein kann!
Viele TeilnehmerInnen des Literaturcamps haben zum ersten Mal das Format Barcamp kennengelernt und daraufhin auch andere, zum Beispiel themenoffene Camps besucht. Wie war es bei dir? Kanntest du das Format schon oder konnten wir dich neugierig machen?
Karina: Für mich war das Literaturcamp 2017 auch das erste Barcamp – und ich war direkt begeistert von dieser Art, das klassische Format “Konferenz” aufzulockern und partizipatorisch zu gestalten. Wie in meiner letzten Antwort schon beschrieben ist die Spontanität dabei ein wichtiger Faktor für mich. Durch das offene Format kommen Diskussionen zustande, die man niemals hätte planen können, und man lernt in Bereichen dazu, von denen man vielleicht nie gedacht hätte, dass man sich für sie interessiert.
Als ihr uns 2016 zum ersten Mal unterstützt habt, war NetGalley im deutschsprachigen Raum auch noch ziemlich frisch. Offenbar sind wir seitdem beide ordentlich gewachsen, euer Jahresrückblick 2017 sieht nämlich toll aus! Fast 25.000x wurde bei euch Feedback für Bücher eingestellt, das sind fast 70 pro Tag. Wie war dein Eindruck, als du diese Zahl gesehen hast?
Karina: Das stimmt – NetGalley Deutschland ist nur wenige Monat vor dem ersten Literaturcamp “geboren”. Da ich die Plattform seit Beginn betreue, bin ich angesichts der Zahlen – wie wohl jedes Elternteil – sehr glücklich und auch stolz. Wir wissen ja, dass professionelle LeserInnen NetGalley in den USA und England bereits lange und viel nutzen, aber es war natürlich dennoch spannend, ob deutschsprachige BloggerInnen, On- und Offline-RezensentInnen, BuchhändlerInnen und Co. ebenso begeistert damit arbeiten würden. Mittlerweile sind es mehr als 9000! Besonders toll ist, wenn über Facebook, Twitter oder Mail direktes Feedback von unseren Mitgliedern und den VerlagsmitarbeiterInnen bzw. AutorInnen kommt. Damit sie sich unkompliziert, professionell und gewinnbringend zu Büchern austauschen können, haben wir NetGalley nach Deutschland geholt. Sie nun zufrieden und dankbar zu sehen, ist die allerschönste Belohnung unserer Arbeit.
Sind für dieses Jahr noch weitere Aktionen für LeserInnen und Verlage von NetGalley zu erwarten?
Karina: Allerdings! Wir werden bei der LitBlog Convention wieder für eine süße Überraschung sorgen und planen für 2018 auch noch etwas ganz Besonderes für alle NetGalley-Mitglieder. Mehr kann ich noch nicht verraten, aber wer uns auf Facebook und Twitter folgt, erfährt natürlich sofort, wenn es Neuigkeiten gibt. ;)
Hast du zwischen all den Titeln in eurer Datenbank ein Buch entdeckt, dass du uns unbedingt empfehlen möchtest?
Karina: Ich entdecke dort immer viel mehr, als ich lesen kann! Im September ist “Die Kieferninseln” von Marion Poschmann erschienen. Das Buch war für den Buchpreis nominiert und hätte ihn auch gewinnen können, wenn es nach mir geht, denn es ist so besonders und berührend – sowohl sprachlich als auch inhaltlich.
Gestern habe ich “Nackt über Berlin” von Axel Ranisch ausgelesen und sehr gemocht. Es hat mich zum Lachen gebracht und zum Nachdenken angeregt, das ist immer eine gute Mischung. Das Buch erscheint am 1. März, aber alle RezensentInnen und BuchhändlerInnen können es schon jetzt beim Verlag anfragen!
Herzlichen Dank, liebe Karina, für dieses Interview und die Veranstaltungs- und Buchtipps. Wir freuen uns schon, dich dieses Jahr wieder sehen zu dürfen!
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