Die #litcamp18-Woche hat angefangen und ihr müsst nur noch bis Samstag durchhalten, dann ist es endlich soweit! Damit ihr in der Wartezeit auch was zu lesen habt, stellen wir euch hier nicht nur neues Lesefutter vor, sondern haben auch ein Interview im Gepäck: Pia Cailleau von Impress. Sie ist die Leiterin der Verlagsprogramme von Impress und Dark Diamonds und plaudert hier mit uns über die Arbeit in der Verlagswelt und Barcamps. Wenn ihr mehr über sie erfahren oder mit ihr in Kontakt treten wollt, besucht sie doch gern auf ihrem Facebook-Profil.
Dieses Jahr sponsert uns das Team von Impress und wir freuen uns sehr darüber. Das digitale Verlagsimprint Impress veröffentlicht seit August 2013 jeden Monat neue E-Books aus den beliebten Genres Young Adult Romance und romantische Fantasy und hat wegen der verträumten Cover einen tollen Wiedererkennungswert. Beliebte Titel erscheinen außerdem auch als Taschenbuch. Gerade Ende letzter Woche erschienen die Juni-Ebooks: Da gibt es neben Rockstars (“Rhyhthm and Love”) den bereits sechsten Band der Jahreszeiten-Bücher (“Göttersohn”) und auch bei einer spannenden Dystopie geht es weiter (“SoulSystems”). Wer Märchen mag, bekommt bei der “Sterntaler”-Adaption neues Lesefutter (“Die Nacht der fallenden Sterne”), und für die romantischen LeserInnen gibt es “Thunder: Donner meines Herzens”. Zu guter Letzt ist ein weiteres Fantasybuch erschienen (“Das Fabelmädchen”), das ihr weiter unten wiederfinden werdet. Und jetzt möchte ich euch auch gar nicht weiter warten lassen, hier geht’s nun los mit Pia.
Ein Traum von vielen Buchliebenden: In einem Verlag arbeiten
Literaturcamp: Hallo Pia, wir freuen uns sehr, dass du uns ein paar Fragen beantworten möchtest. Du hast Komparatistik und Philosophie studiert und arbeitest mittlerweile bei Carlsen als Leiterin der Verlagsprogramme Impress und Dark Diamonds. War eine Stelle in einem Verlag schon dein Ziel, als du noch in der Uni warst?
Pia: Hallo Cindy, ich freue mich über das Interview! In einem Verlag zu arbeiten, war schon mein Traum, als ich noch zur Schule ging. Und als Buchliebende, die ich bin und war, wollte ich natürlich unbedingt ins Lektorat. Allerdings wurde ich im Studium erst einmal desillusioniert, denn ich war dort bei weitem nicht die Einzige, die Lektorin werden wollte. Dass es dennoch geklappt hat, liegt an unzähligen Praktika und meiner mich manchmal selbst überraschenden Hartnäckigkeit. Von einer Stelle als Programmleiterin habe ich im Studium jedoch nicht einmal zu träumen gewagt. Ich finde es bis heute unglaublich, dass ich nun meine eigenen zwei Verlagsimprints leiten kann.
Literaturcamp: Ich kann mir vorstellen, dass unter unseren BesucherInnen auch einige sind, die sich vorstellen könnten in einem Verlag zu arbeiten. Was sollten sie dafür mitbringen? Welche Tipps kannst du geben?
Pia: Die bereits erwähnte Hartnäckigkeit ist schon mal ein guter Anfang. Mein erster Tipp für jeden, der in einem Verlag arbeiten möchte, wäre: Sammel so viele Erfahrungen in großen und kleinen Verlagen wie nur möglich und hinterlasse bei jedem einzelnen einen guten und zuverlässigen Eindruck. Die Verlagswelt ist kleiner als man denkt und während man sich Millimeter für Millimeter nach oben arbeitet, kann einem ein guter Verlagskontakt schon mal helfen, einen größeren Sprung zu machen. Mein zweiter und dritter Tipp wäre: Personalisiere jedes Bewerbungsanschreiben, auch wenn es mühsam ist. Kenne den Verlag, bei dem du dich bewirbst, und zeige es auch, vor allem im Bewerbungsgespräch. Ich habe vor jedem Bewerbungsgespräch die Verlagsgeschichte auswendig gelernt und die aktuellen Spitzentitel der Programme angelesen, bei denen ich mich bewarb. Vielleicht etwas too much, aber den Verlagen hat es imponiert. Manchmal macht so etwas den entscheidenden Unterschied.
Schreibwettbewerbe, Prime Reading und Barcamps
Literaturcamp: AutorInnen haben noch bis Ende Juni die Chance beim Schreibwettbewerb von Impress und tolino media mitzumachen und einen Verlagsvertrag zu gewinnen. Ich habe schon mit Martina von tolino media, die mit dir zusammen in der Jury ist, über den Preis gesprochen. Worauf freust du dich denn am meisten?
Pia: Auf vieles! Erst mal ist die Zusammenarbeit mit tolino media jedes Mal unglaublich angenehm, sodass ich bereits mit viel Vorfreude in den Schreibwettbewerb gestartet bin. Dies ist ja nun schon unser zweiter Schreibwettbewerb mit tolino media und ich weiß noch vom letzten Mal, wie viel Spaß wir bei den Jury-Calls und vor allem beim abschließenden Jurytreffen hatten. Es ist immer wieder toll, mit besonderen Menschen über aktuelle Lieblingsmanuskripte zu diskutieren. Und dann freut sich mein Lektorenherz auf all die Neuentdeckungen von Autoren und Geschichten. Ich bin unheimlich gespannt, wer unsere Gewinner sein werden.
Literaturcamp: Im Interview mit Nina George haben wir bereits ein wenig über E-Book-Piraterie und über die Schließung der Piraterie-Plattform “Lesen und Lauschen (LuL.to)” gesprochen. Konntet ihr danach Auswirkungen an euren digitalen Verkäufen bemerken oder ist es nach wie vor ein gravierendes Problem?
Pia: Wir als digitales Verlagsimprint bekommen erstaunlicherweise weniger die Auswirkungen der E-Book-Piraterie zu spüren als die Abwanderung der Vielleser zu Amazon Prime und Unlimited. Das Schließen der Piraterie-Plattform LuL.to hat unsere Abverkäufe somit gar nicht beeinflusst, das Ausweiten von Prime zu Prime Reading jedoch schon.
Literaturcamp: Für uns rückt das #litcamp18 gerade mit riesigen Schritten näher. Wie ist denn deine Erfahrung mit Bar- oder Literaturcamps? Werden wir dich oder KollegInnen von dir im Juni begrüßen können?
Pia: Ich bin ein großer Fan von Bar- und Literaturcamps und nehme, so oft es geht, an einem teil. Insbesondere schätze ich dabei die entspannte Atmosphäre, die interessanten Themen, den offenen Austausch und die Möglichkeit, unbekannte Gesichter zu bekannten zu machen und auf dem nächsten Bar- oder Literaturcamp wiederzutreffen. Beim Literaturcamp Heidelberg bin ich dieses Jahr definitiv dabei und zwar zum ersten Mal. Ich reise mit unserer Impress-Lektorin Nicole Boske an. Wir beide freuen uns schon sehr auf das sicherlich spannende Wochenende.
Literaturcamp: Wenn du so an eure Neuerscheinungen denkst: Welche Figur würde sich denn besonders freuen, mal ein Barcamp oder Literaturcamp besuchen zu können?
Pia: Das wäre definitiv Selibra aus Cosima Langs wunderschönem Jugendfantasy-Roman “Das Fabelmädchen”, der Anfang Juni bei Carlsen Impress erschienen ist. Selibra lebt als Hüterin des Wissens in der sagenumwobenen Bibliothek der neun Königreiche und fühlt sich mit all den Geschichten, die sie hütet, manchmal ein wenig einsam. Sie würde sich definitiv über einen regen Austausch zu ihrem Lieblingsthema freuen. Zudem lastet das Schicksal aller Lebensgeschichten auf ihr, sodass sie uns allen ans Herz legen würde, wie wichtig die Literatur für das Überleben der Menschheit ist. Das wäre sicherlich ein interessanter Vortrag.
Literaturcamp: Für uns ist es immer ein besonderes Kompliment, wenn wir zum wiederholten Male gesponsert werden. Was hat denn bei euch dazu geführt, dass ihr uns (wieder) unterstützen möchtet?
Pia: Wir sind nicht ganz das gleiche Team wie beim letzten Mal. In diesem Jahr sponsern wir das Literaturcamp Heidelberg von unserem Jugendbuch-Imprint Impress heraus. Damit sind wir natürlich ein Teil des Carlsen Verlags, stehen jedoch diesmal gezielt für Impress ein. Wir wären aber in diesem Jahr nicht hier, wenn unsere Carlsen-Kolleginnen uns nicht schon so viel Gutes erzählt hätten! Wir sind gespannt!
Herzlichen Dank für das schöne Interview, liebe Pia! Wir freuen uns schon, dass wir dich und Nicole diese Woche in Heidelberg treffen dürfen und sind schon gespannt auf euren Input.
Viele Grüße, Cindy
Schreibe einen Kommentar